23.05.2019 - HP Superzellen in Texas

Ich werde jetzt nicht sonderlich viel schreiben. Es zehrt mehr an einem als erwartet. Es gibt keine Ruhepausen... Seit 11 Tagen sind wir jetzt hier in den Great Plains der USA. Gute 8000km haben wir bereits zurückgelegt... Von den 11 Tagen die wir hier sind waren 2 (ZWEI!!!) ohne Gewitter. Man kommt abends zwischen 8 und 0 im Motel an... schnell noch die Kameras leer machen und über Nacht die Akkus wieder voll. Morgens, je nach Lage zwischen 7 und 9 aufstehen, duschen, Kaffee, Frühstück (meistens bei IHOP - International House of Pancakes) und dann heißt es wieder: hit the road, Jack! Dann gibt es, je nach Situation, 2-5 Stunden Anfahrt ins Zielgebiet. Diese nutze ich dann meistens, um im Auto auf dem Laptop Bilder und Videos für euch zu schneiden. Es gibt aber einfach so viele Gewitter, dass ich nicht mehr hinterherkomme. Ich werde aber weiter machen und, sobald fertig, alles hier weiter reinpacken. Hier nun ohne große Kommentare ein paar HP (High Precipitation - viel Niederschlag) Superzellen in Texas. Das Video rauscht leider am Ende ziemlich. Das liegt daran, dass es schon fast komplett dunkel war als es aufgenommen wurde. Man beachte auch die heftige Rotation. Das DOW (Doppler on Wheels - Mobiles Dopplerradar) im Video gehört übrigens zum TORUS Projekt der Oklahoma University - Das selbe Projekt der auch das Flugzeug vom 18.05.2019 angehört.

 

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22.05.2019 - Fast Enttäuschung mit Happyend

Die Jagd in der feuchten Suppe geht weiter. Viel zu berichten gibt es nicht.

Wir warteten bei dem, bereits bekannten, Örtchen Guthrie, TX auf Gewitterauslöse. Dabei haben wir den Fehler gemacht, uns zu schnell verleiten zu lassen. So kam es, dass wir nach Süden aufgebrochen sind um einem Gewitter entgegen zu fahren. Wie sich herausstellte war das Gewitter im Süden ab nur Mist und nicht der Fahrt wert. Als wir das festgestellt hatten, waren wir aber schon weit, weit südlich von Guthrie. Das war schlecht, denn bei Guthrie hatte sich mittlerweile ein ansehnliches Gewitter gebildet. Verdammt! Aber so ist das manchmal beim Stormchasing. Aufregen bringt nichts. Also Kopf hoch und Arsch in den Sattel. Wir warten auf weitere Auslöse. Und tatsächlich bildet sich bei Wichita Falls, TX eine schöne Superzele die auch als bald Tornadobewarnt ist. Leider sind wir auch von dieser noch ein ganzes Stück entfernt. Gut anderthalb Stunden Fahrt später kommen wir gerade noch rechtzeitig an um die Zelle an Altersschwäche sterben zu sehen. Das geschah aber im Licht der Abendsonne und war damit zumindest dezent hübsch. Damit war der Tag nicht ganz umsonst.

 

Nachdem die Gopro (die auf dem Dach festgemacht wurde) von den Fliegen des Vortags befreit wurde, konnte die Reise losgehen.

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Hier ist der Aufwindturm der Wichita Falls Zelle. Zu dem Zeitpunkt sah er noch ganz gesund aus, fiel aber kurze Zeit später zusammen.

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Der Tag endet in Vernon, TX. Bevor wir im Motel einchecken gehts nochmal schnell zu Wallmart um ein paar Vorräte aufzustocken (niemals zu wenig Wasser dabei haben!!!). Als wir wieder rauskommen werden wir von einem prachtvollen Sonnenuntergang in Empfang genommen. Leider geht hier so weit im Süden die Sonne sehr schnell unter (Äquatornähe). Bis wir am Auto waren und die Kamera in der Hand hatten war das meiste schon vorbei. Das hier ist übrig geblieben.

 

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20.05.2019 High risk im Texas Panhandle

High risk - no fun
High risk - high bust
High CAPE - no fun
Wenig CIN - kein Sinn

Es gibt viele Sprüche, die beschreiben was am Montag passiert ist. Es gab eine Wetterlage mit extrem hohen Energiewerten in der Atmosphäre.
Das bedeutet Feuchtigkeit und Dunst ohne Ende in der Luft. Es folgt eine sau gefährliche Situation und nichts schönes fürs Auge bzw. die Kamera.
Daher werde ich zu dem Tag gar nicht viel schreiben sondern nur die Bilder und Videos zeigen.

Mit frisch dekoriertem Auto konnte die Jagd beginnen

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Wieviel Energie in der Atmosphäre steckte, sieht man schön an diesem Aufwindturm. Wieviel Dunst in der Atmosphäre steckte ebenso. Das Bild musste krass nachbearbeitet werden um diese Strukturen freizulegen.

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Und warum man bei der Gewitterjagd in Amerika die so genannten "Mudroads" (Schlammstraßen) um jeden Preis vermeiden sollte sieht man hier. Die Mudroad, die wir nur für eine kurze Zeit befuhren, war nur minimal Nass geworden.
Trotzdem setzten sich die Reifen komplett zu mit dem feinen, lehmigen Staub. Jegliches Reifenprofil wird hier irrelevant. Wenn die Mudroads erstmal richtig Nass sind, fährt es sich wie auf Schmierseife. Nicht selten bedeutet das dann das Ende eines Chasingtages.

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In der Nähe von Guthrie, TX waren wir an einer ziemlich starken Superzelle dran. Die Zelle hatte zeitweise einen Tornado am Boden, der allerdings vom Regen verhüllt und damit a) für uns nicht zu sehen und b) sau gefährlich war. Im Radar war ein sehr starkes Rotationszentrum über dem Stadtrand von Guthrie auszumachen. Glücklicherweise wurde die Stadt verfehlt. Von etwas außerhalb der Stadt konnten wir gut die Tornadowarnsirenen hören. Alles in allem war das ein Tag an dem wir die rohe Gewalt eines High Risk erleben konnten, sie aber nicht fotografisch festhalten konnten.

 

 

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