20.05.2019 High risk im Texas Panhandle

High risk - no fun
High risk - high bust
High CAPE - no fun
Wenig CIN - kein Sinn

Es gibt viele Sprüche, die beschreiben was am Montag passiert ist. Es gab eine Wetterlage mit extrem hohen Energiewerten in der Atmosphäre.
Das bedeutet Feuchtigkeit und Dunst ohne Ende in der Luft. Es folgt eine sau gefährliche Situation und nichts schönes fürs Auge bzw. die Kamera.
Daher werde ich zu dem Tag gar nicht viel schreiben sondern nur die Bilder und Videos zeigen.

Mit frisch dekoriertem Auto konnte die Jagd beginnen

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Wieviel Energie in der Atmosphäre steckte, sieht man schön an diesem Aufwindturm. Wieviel Dunst in der Atmosphäre steckte ebenso. Das Bild musste krass nachbearbeitet werden um diese Strukturen freizulegen.

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Und warum man bei der Gewitterjagd in Amerika die so genannten "Mudroads" (Schlammstraßen) um jeden Preis vermeiden sollte sieht man hier. Die Mudroad, die wir nur für eine kurze Zeit befuhren, war nur minimal Nass geworden.
Trotzdem setzten sich die Reifen komplett zu mit dem feinen, lehmigen Staub. Jegliches Reifenprofil wird hier irrelevant. Wenn die Mudroads erstmal richtig Nass sind, fährt es sich wie auf Schmierseife. Nicht selten bedeutet das dann das Ende eines Chasingtages.

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In der Nähe von Guthrie, TX waren wir an einer ziemlich starken Superzelle dran. Die Zelle hatte zeitweise einen Tornado am Boden, der allerdings vom Regen verhüllt und damit a) für uns nicht zu sehen und b) sau gefährlich war. Im Radar war ein sehr starkes Rotationszentrum über dem Stadtrand von Guthrie auszumachen. Glücklicherweise wurde die Stadt verfehlt. Von etwas außerhalb der Stadt konnten wir gut die Tornadowarnsirenen hören. Alles in allem war das ein Tag an dem wir die rohe Gewalt eines High Risk erleben konnten, sie aber nicht fotografisch festhalten konnten.

 

 

19.05.2019 - Verlagerung nach Texas und Besuch des TWISTEX-Memorials bei El Reno

Da am Sonntag keine Gewitter anstanden, machten wir eine Bewegungsfahrt nach Süden. Wir legen einen Zwischenstop in der Nähe von El Reno, OK ein. Das Ziel ist das TWISTEX-Memorial. Dort angekommen stockte mir der Atem und ich musste erstmal inne halten. Wie ein Flashback hatten sich die Bilder vom 31.05.2013 wieder in mein Gedächtnis gedrängt. Das TWISTEX-Memorial steht an der Stelle, an der die völlig zerstörten Überreste (vorsicht: verstörendes Bild) des Chevy Cobalt von Tim Samaras, Paul Samaras und Carl Young gefunden wurden. Der Anblick dieser stelle hat mir ziemlich weiche Knie beschert und ein mulmiges Gefühl für die Lage am folgenden Montag (Bericht folgt). Das ganze ging mir besonders nah, da ich Tim Samaras beim Extremwetterkongress 2012 noch kennenlernen durfte.

Er begegnete mir als ein herzensguter und sehr offener Mensch. Mögen die Seelen der 3 in Frieden ruhen und von dort, wo auch immer sie jetzt sind, über andere wachen, die von Stürmen bedroht werden. Und vor allem möge dieses Ereignis jenen eine Lehre sein, die meinen die Natur immer wieder aufs Neue herausfordern zu können. Niemand ist zu 100% sicher, egal wieviel man vorsorgt.

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Unsere Gruppe war nicht die einzige, die das Memorial an diesem Tag besucht hat. Wir haben noch eine Gruppe Chaser getroffen, der auch der bekannte Chaser Stavros Kesedakis aus Griechenland angehört.

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436km hat unser Chevrolet Tahoe (wir nennen ihn liebevoll "the hoe") hinter sich als wir Childress, TX erreichen. Dort schlagen wir unser Lager für die Nacht auf und beraten noch einmal unser Vorgehen für die Lage am Folgetag. Es wird ernst, das SPC sagt schwere Gewitter voraus für NW Texas und Oklahoma. Und tatsächlich steht am Montag ein High Risk an, die höchste der 5 Warnstufen. Fortsetzung folgt.

Zum Schluss noch ein paar weitere Schnappschüsse:

 

18.05.2019 - Imposant ausgeprägte Shelfcloud bei Alva, OK

Weitere 683km Fahrt liegen hinter uns und ebenso die Eindrücke eines wunderschönen Spektakels.

Anscheinend wollte an diesem Tag jeder Chaser nach Oklahoma. So hatten wir auch kurze Zeit Reed Timmer mit seinem Dominator vor uns im Verkehr. Kids: nehmt euch diesen Typen nicht als Vorbild!

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Nehmt euch lieber Leute wie ihn als Vorbild: Chaserurgestein und Legende Howard Bluestein, hier am Straßenrand mit seinem Doppler on Wheels (DOW)

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 Oder die Wissenschaftler vom TORUS-Projekt, die hier sicher einen gigantischen Blick auf diese Mamatuswolken hatten von ihrem Forschungsflugzeug aus

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 In der Nähe von Alva, OK hatte sich dann unsere erste, ansehnliche Zelle gebildet

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Kurz darauf vollzog die Zelle einen Stormsplit. Wir haben uns richtig entschieden und somit das aktivere der beiden Systeme verfolgt. So konnten wir kurze Zeit später diese imposante Shelfcloud beobachten. Was für ein Hammerteil!

shelf

 Interessant war auch zu sehen, wie schnell sich das Ding gebildet hat. Hier ein kurzer Zusammenschnitt mit Zeitmarken

shelf entwicklung

hier gibt es auch noch ein 360° Panorama dieser tollen Szenerie

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falls das Panorama nicht korrekt angezeigt wird gehts >>>hier<<< direkt dahin

 

Es folgen weitere Impressionen des Tages und ein Video - sorry für das gewackel am Ende. Ab jetzt vewende ich Gimbal und Stativ soweit möglich! Versprochen ;)

 

17.05.2019 Zyklische Superzelle bei Stockville, OK - What a day!

Und auf geht die wilde Fahrt. Heute mussten wir richtig Strecke machen um noch das Setup in Nebraska mitzunehmen. 

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1193km Fahrt von Morris, IL nach Nebraska liegen hinter uns. Wir haben es noch rechtzeitig geschafft um eine schöne zyklische und langlebige Superzelle bei Stockville, NE mitzunehmen.

 

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Diese Zelle hat sogar mehrere Tornados hervorgebracht und wie es scheint, sind wir die einzigen Menschen im Umkreis von 50 Meilen die es geschafft haben, den Tornado zu verpassen. Wir stehen am Straßenrand und ein Landwirt hält an: "you guys chase the storm? let me show you something!". Natürlich zeigt er uns den Tornado auf seinem Smartphone. Wir sind in einem Geschäfft, selbe Konversation: "oh you chase the storms? look what i saw yesterday". Aber sei es drum, das gehört dazu. >>>Hier<<< ein Youtube-Video des Tornados, den wir verpasst haben.

Außerdem haben wir auf unserer Jagd einen Abstecher auf eine der legendären Mudroads gemacht. Auto, Haare, Kameras... Alles voll mit diesem ultrafeinen Staub der uns durch den starken Inflow der Zelle entgegengeweht wurde.

 

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Nach 13 Stunden auf der Straße haben wir uns dann in Cozad, NE einquartiert. Dort angekommen, konnten wir "unsere" Zelle noch in der Ferne blitzen sehen und wurden auch schon von der nächsten kleinen Linie überrollt. Die Blitzrate war hierbei enorm. Ein wahres Stroboskopgewitter! Man sieht es sehr gut in dem kurzen Video. Das ist kein Zeitraffer (bei den Blitzen) ;)

 

 

 

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